…ein besserer Titel ist mir nicht eingefallen, denn so fühle ich mich gerade…so hm… Ziellos, unausgeglichen, leicht einsam. Eigentlich erfolgreich, aber noch immer nicht satt und zufrieden. Kann man das glauben? Sind meine Ziele zu hoch gesteckt? Erwarte ich zu viel?
Dieses blöde Corona macht mir hier und da – besonders beruflich – einen Strich durch die Rechnung. Aber es läuft doch! Elli beruhige dich! Was mich beunruhigt, ist der Gedanke, dass meine Geschäftspartner am Ende mit mir nicht zufrieden sind, weil ich nicht gut genug performe. Diese Gedanken machen mich fertig. Sie lähmen mich regelrecht und dann geht gar nichts mehr. Ich hasse es.
Und Privat? Tja irgendwie fehlt mir auch hier der Fokus oder das ein oder andere Highlight. Zum einen bin ich müde. Zum anderen bin ich gelangweilt. Diese neuen Coronaregeln machen es einem eben auch nicht einfach. Aber nun heißt es wieder mal Füße still halten. Irgendwann muss der Spaß ja mal vorbei sein, oder zumindest soweit unter Kontrolle, dass ein halbwegs normales Leben endlich wieder möglich ist. Man hinterfragt sich ja selbst ständig. Und dann kommt ein leicht schlechtes Gewissen, weil wir alle den Sommer ja doch irgendwie genossen haben und leichtsinnig waren. Nicht alle, aber viele. Und jetzt ist Herbst und es geht wieder los. Jetzt will ich endlich mal wieder meine Familie sehen und es geht nicht. Und ich habe Angst, wenn ich an Weihnachten denke. Wie soll das werden? Kann ich ohne Bedenken meine Familie besuchen?
Alles Gedanken, die mich umtreiben und schlaflos machen. Ich bin nicht schreibfaul geworden, aber mir fehlt der Fokus, mein Kopf ist zu voll, um klare Gedanken fassen zu können. Ich bin lethargisch und zugleich sitze ich auf heißen Kohlen, habe Hummeln im Hintern und bekomme dennoch nichts auf die Reihe. Tagein tagaus das gleiche. Ich fühle mich einsam, bin aber doch am liebsten oft allein. Wie geht das?
Ich möchte nichts missen, was ich mir in diesem Jahr erarbeitet habe und schon gar nicht die Erfahrungen und Begegnungen dieses mehr als verrückten Jahres. Aber ich wünsche mir Normalität. Gibt es das? Was ist schon normal und was wird uns bleiben, wenn diese Krise, von der keiner glaubte, dass sie uns so lange begleitet, irgendwie überstanden ist? Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Und so bleibt mal wieder nur diese blöde Geduld, dieses leidige Abwarten. Ich bin es so leid.
Und nun höre ich auf, mein ganzes Elend auf die Corona-Krise zu schieben. Denn einerseits ist das hier mal wieder Meckern auf allerhöchstem Niveau. Andererseits hätte ich auch ohne Corona sicherlich hier und da meine eigenen kleinen Krisen. Ich wünsche mir die Kraft und den Mut, diese zu bewältigen. Endlich mein Etappenziel zu erreichen und eine(n) Mitarbeiter*in (sorry fürs gendern) einzustellen, damit ich 1. nicht mehr so allein bin, heißt, Dinge mit jemandem gemeinsam abstimmen und Ideen entwickeln kann und 2. endlich dauerhaft Aufgaben auslagern kann, um selbst effektiver zu arbeiten und nicht ständig darunter zu leiden, dass ich mich total ungenügend fühle. Ja, das ist, was ich möchte. Und vielleicht fühle ich mich dann ein kleines bisschen besser, sicherer und professioneller als jetzt. Und vielleicht – so meine Hoffnung – ist mein Kopf dann etwas freier und ich wieder fähig auch wirklich mal abzuschalten und mich fallen zu lassen…am besten in warme starke Arme. Ja, das wünsche ich mir und dafür werde ich meine Energie zu 100% einsetzen. Immerhin bin ich mein eigener Schmied, für alles. Am meisten aber für mein Glück. Und dann ist irgendwann vielleicht nicht mehr ganz so viel hm… in meinem Kopf, vielleicht sogar ein bisschen mehr Ahhh…