Wohin sind denn nur die Zeiten, wo ich hier gefühlt jeden Tag in die Tasten gehauen habe und unendlich viel Content hatte? Nun ja, an Content mangelt es aktuell eigentlich auch nicht. Es ist eher so, dass ich zurückhaltend geworden bin. Zum einen, überlege ich genau, was ich in Zeiten von Corona an Aktivitäten öffentlich mache. Zum anderen bin ich auch, was meinen Gefühlshaushalt angeht, viel vorsichtiger geworden. Es mag mit meiner Selbstständigkeit zusammenhängen. Ich muss natürlich aufpassen, was ich poste und wer das womöglich lesen könnte. Was natürlich nicht heißt, dass ich prüde geworden bin. Hier und da passiert schon noch eine ganze Menge perverser Scheiß. Aber dazu später mal wieder mehr.
Und dann ist da noch die Sache, dass ich im Moment mit meinem Privatleben nicht 100% zufrieden bin, eigentlich überhaupt nicht. Ich leide ein bisschen und ich weiß nicht so richtig, was ich will. Loslassen fällt mir schwer. Wann hatte ich bitte das letzte Date? Also so richtig mit Wein und Kerzen und tollem Sex. Ich kann mich nicht erinnern. Aber ich tue mich im Moment unglaublich schwer mit Nähe und mit diesem komischen Fallenlassen, was irgendwie so toll sein soll. Da ist sie wieder, die Angst vor dem Kontrollverlust. Und da ist sie wieder die Frage: was passiert denn im schlimmsten Falle? Tja. Aber ich kann nicht mit und ich kann nicht ohne. Ich klammere mich an Dinge, die rational gesehen nicht funktionieren. Ich stoße, die Liebenden von mir weg und baue eine Mauer um mich. Eine Mauer aus Wut, Enttäuschung und Verbitterung. Ich sehe in den Spiegel und erkenne die Frau hinter dem makellosen Gesicht nicht mehr. Der perfekte Lidstrich, die roten Lippen. Und kein Funke Leidenschaft in ihren Augen.
Nicht nur hier, auch im richtigen Leben habe ich aufgehört, jedem alles zu erzählen. Einfach deswegen, weil ich aktuell nicht stolz darauf bin, wie es privat läuft. Ich meine, es gibt keinen Grund zu meckern. Aber irgendwie hat sich mein Leben auf eine merkwürdige Art und Weise verändert. Wann habe ich das letzte Mal wirklich Spaß gehabt? Also ich meine so richtig? Wann habe ich das letzte Mal freiwillig meine Comfort-Zone verlassen? Ich fühle mich wie in einer Spirale…abwärts. Und zugleich bin ich unberechenbar. Himmelhoch jauchzen, zu Tode betrübt, gernervt, kalt, abgebrüht, emotional, gestresst, freudig wie ein kleines Kind, ernsthaft, traurig, ratlos….
Ich frage mich, wo das hingeht. Was mache ich mit diesem riesigen Haufen an Geld, wenn ich keine Zeit habe, ihn auszugeben, wenn ich mich nicht traue, es in Abenteuer zu investieren. Wo könnte ich sonst hinein investieren? Investiere ich überhaupt? Geht deswegen alles kaputt? Weil ich zu faul bin, zu bequem, weil es immer Gründe gibt, warum genau jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Mein Bauch tut weh und mein Kopf dreht sich. Was nützt mir die schöne Fassade, wenn es dahinter leer ist, wenn in den Fenstern nichts als Dunkelheit herrscht.
Ich renne jeden Tag, gehetzt…aber wo renne ich hin? Wo ist die Oase der Ruhe, die ich so verzweifelt suche? Wo ist der sichere Hafen, in dem ich an Land gehen will? Die Sehnsucht nach Sicherheit wird immer größer. Und dennoch bin ich nicht zu Kompromissen bereit. Allein sein ist viel einfacher. Deshalb funktioniert der ganze Rest einfach nicht. Ich werde wütend, weil sich die Gedanken immer wieder darum drehen, weil nichts Sinn macht und ich keine Lösung, keinen Weg finde. Und so funktioniere ich irgendwie weiter, mache mir jeden Tag aufs neue Druck, um noch besser zu sein, um die Menschen noch mehr zu begeistern. Enttäuscht bin am Ende nur ich selbst.
irgendwann wirsd mal die richtige Tür aufgehen und du wirst dort sein wo du hinwillst..
Denke aber solange es da diesen druck in dir gibt…. du Ihn dir selber machst… ist es schwer ruhe zu finden…
Manchmal ist gut gut genung.. 🙂
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Danke für deine Worte. So wahr!
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Du hast mir aus der Seele geschrieben
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