Es ist mal wieder soweit: ich habe Urlaub und sitze gerade im Bus auf dem Weg nach Dresden. Zwar sind es diesmal nur ein paar Tage, aber ich freue mich sehr auf eine kleine Auszeit nach den letzten turbulenten Wochen. Seit ein paar Tagen habe ich ein fieses Kratzen im Hals. Spätestens dieses Zeichen zeigt mir, dass es Zeit wird, mal wieder einen Gang runter zu schalten.
In Dresden besuche ich meine beste Freundin aus Studienzeiten. Ich freue mich unglaublich auf das Wiedersehen bei einem Glas Rotwein… Oder auch zwei. Wir werden uns eine Menge zu erzählen haben. Da wir ja mittlerweile alle im stressigen Arbeitsalltag angekommen sind, bleibt selten Zeit für ausgiebige Telefonate oder gar Treffen. Umso mehr freue ich mich. Vor allem, weil ich das Gefühl habe, unser Verhältnis hat sich seit meiner Trennung wieder etwas mehr entspannt. Leider wurde meine Freundin aufgrund des Verhaltens meines Ex (bei einem früheren Dresdenbesuch) nie wirklich mit ihm warm. Nun ja, jetzt weiß ich, dass ihre Skepsis durchaus berechtigt war. Umso besser, dass wir beide uns immer noch super verstehen.
Welche Gedanken nehme ich sonst noch mit auf meine Reise?? Gedanken an einen Mann… Natürlich! Eventuell war es zu erwarten… Ja, mein Koch ist wieder da. Und ich fühle mich grad wieder ziemlich happy in love. Wie es dazu kam? Ich hab eben einfach nicht locker lassen können und eines Nachts ist er tatsächlich spontan auf meine Frage nach einem Wiedersehen eingegangen und kam zu mir. Und schon als er mich zur Begrüßung direkt innig und lang küsste, war mir klar, dass das mit uns noch nicht vorbei sein konnte. Wir verbrachten die Nacht mit endlosen Gesprächen, Wein, Filmen und… Der nächste Morgen war egal. Wir verspürten beide einfach nur unglaubliche Erleichterung, wieder beieinander sein zu können. Wir redeten offen über unsere Gefühle, wir entschuldigten uns und wir konnten einander verzeihen. Und diese Offenheit ist nachhaltig.
Natürlich sind mit dieser kleinen Auszeit nicht alle Probleme verschwunden. Ich habe ihm gesagt, dass sich an meiner aktuellen Hin- und Hergerissenheit nichts verändert hat. Und dass Geduld weiterhin das oberste Gebot ist. Und ich glaube, er kann mich auch verstehen. Was wir uns beide versprochen haben, ist dass wir uns diesmal wirklich mehr Mühe geben, soweit es in unserer Macht steht und nicht alles als selbstverständlich hinnehmen. Also versuche ich mich nicht jedes Mal zurück zu ziehen, sobald es mir nicht so gut geht, sondern offen mit ihm über meine Gefühle und Sorgen zu sprechen. Und auch wenn er sie mir nicht nehmen kann, so tut es mir sehr gut, sie mit ihm zu teilen und ich schätze, ihm hilft es, zu verstehen. Er versucht im Gegenzug, sich ab und zu mal ein paar freie Tage zu nehmen, damit wir mehr Zeit zusammen verbringen können. Das war ein Wunsch von mir an unsere Beziehung. Ein zweiter Wunsch war, mehr bzw. bessere Kommunikation. Und das ist ein Punkt, an dem wir beide arbeiten können. Ich habe gemerkt, dass ich das nicht nur einfach so von ihm erwarten kann, sondern es gut ist, das selbst proaktiv zu sein. Und es funktioniert. Und der Rest ist Gelassenheit, ein bisschen Spontanität und ganz viel Liebe. Es ist gut, sich auch mal die Gründe vor Augen zu halten, aus denen es funktionieren kann und nicht nur, warum es eben nicht geht. Ich kann nur sagen, dass er mich nach wie vor sehr glücklich macht und ich es zu schätzen weiß, ihn an meiner Seite zu haben. Es ist eine andere Liebe, eine die ich so noch nie gespürt habe.
Bisher funktioniert es gut. Ob es wirklich auf Dauer funktioniert und wie sich alles weiter entwickelt, kann man ohnehin nie wissen. Fakt ist, wir wollen es noch einmal versuchen. Vielleicht diesmal sogar etwas ernsthafter, weil wir jetzt wissen, was wir verlieren. Und die drei Wochen in denen wir getrennt waren, waren für uns beide eine Zeit voller schlimmer Abstürze, die ich für meinen Teil nicht ständig erleben muss. Und wenn dann gerne gemeinsam.
Am kommenden Wochenende, wird er mich bei meiner Familie besuchen. Mein Bruder gibt ein Konzert und freut sich, fast noch mehr als ich, ihn dabei zu haben. Natürlich bleibt da ein Treffen mit meinen Eltern nicht aus und ich bin schon sehr gespannt, wie das wird. Aber eines überwiegt gerade vor allem: große Vorfreude darauf, ihm meine Heimat zeigen zu können. Überstürzt? Kann sein, aber wer weiß das schon? Wann ist der „richtige“ Zeitpunkt für diesen Schritt? Ich finde dieses „Ich stelle ihn meinen Eltern vor“ – Ding wird allgemein etwas zu dramatisch gesehen. Wir planen weder zusammen zu ziehen, noch ein Kind zu bekommen, geschweige denn zu heiraten. Insofern: alles cool.
Der grüne und der rote Legostein haben wieder zusammen gefunden. Sie halten wieder…Vielleicht sogar fester als zuvor. Eine schöne Metapher, die uns immer begleitet. Du weißt, wieso.
Genieße deine Auszeit in Dresden ❤ Ich bin zufällig über den Blogartikel gestolpert und wollte einfach mal liebe Grüße an dich und den anderen Legostein da lassen 😉
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