Nun bin ich zurück von meiner kleinen Reise und habe mal wieder viele schöne neue Eindrücke, Gefühle und schöne Erinnerungen im Gepäck.
Das Wiedersehen mit meiner alten Freundin vom Studium war unglaublich schön. Stundenlang haben wir in ihrer Küche gesessen bei Wein und Käse und uns gegenseitig auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Auch sie hat eine Trennung hinter sich, die nicht ohne war und so gingen uns die Gesprächsthemen nicht aus. Es ist schön, mal wieder zu merken, dass trotz zeitlicher und räumlicher Distanz eigentlich noch immer alles beim Alten ist und man sich super versteht. Wie ich schon erwähnte, ist sie mit meinem Ex nie wirklich warm geworden und damit war er Lästerthema Nummer eins bei uns. So mies das klingt, sowas tut auch mal gut…einfach schön über die Verflossenen herziehen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich meinen Amsterdam-Trip gegen Heimaturlaub eingetauscht habe.
In Dresden konnte ich außerdem noch eine alte Schulfreundin auf einen Kaffee treffen. Leider hatten wir nur wenig Zeit und mussten so alle Neuigkeiten in knappe zwei Stunden quetschen. Da sie aber eine Meisterin im Schnell-reden ist, war das gar nicht so wirklich ein Problem. Ich war erstaunt, als wir feststellten, dass mein letzter Dresden-Besuch über zwei Jahre her war und wir uns das letzte Mal auf meiner Hochzeit gesehen hatten. Und dennoch: auch mit ihr fühlte es sich an, als wäre keine Zeit vergangen. Und wie immer haben wir uns vorgenommen, diesmal nicht wieder Monate vergehen zu lassen, bis wir uns sehen. Und so hoffe ich auf einen baldigen Besuch bei mir in Berlin.
Auch der Besuch in meiner Heimatstadt war sehr schön, wenn er auch davon überschattet wurde, dass ich meine Mama nur im Krankenhaus besuchen konnte. Trotzdem nutzten wir die Zeit intensiv und am Abend kam ich auch nach Langem mal wieder bei einem Gläschen Wein mit meinem Papa ins Gespräch, das habe ich sehr genossen.
Mein kleines persönliches Highlight, war natürlich der Besuch meines Kochs, der einen Tag nach mir in meiner Heimatstadt ankam. Ich war schon etwas aufgeregt, vor allem vor dem obligatorischen „Eltern-Kennenlernen“. Aber wie sollte es auch anders sein, es lief alles ganz entspannt ab. Wir besuchten meine Mama im Krankenhaus und machten einen Spaziergang übers Gelände. Als wir uns in der Cafeteria noch ein Heißgetränk gönnten, lief das Gespräch von ganz allein. Ich fand es super, dass er mit seiner offenen Art, mit der er immer auf Menschen zugeht, keine Probleme hatte, Themen zu finden und einfach drauf los redete. Nun, er ist wirklich das komplette Gegenteil von meinem Ex und sicherlich eine Persönlichkeit, an die man sich gewöhnen muss. Aber ich fand es schön, dass alles so unverstellt und unverkrampft ablief. Und was am Ende zählt ist, dass er mich glücklich macht.
Anschließend zeigte ich ihm noch ein bisschen was von der Stadt. Wir verbrachten einige Minuten damit Fische in einem Bach zu beobachten. Faszinierend, wie diese Tiere stundenlang immer nur an einer Stelle schwimmen, immer im Wohlfühlbereich und keine Anstalten machen, diesen zu verlassen. Das fällt uns Menschen auch manchmal schwer. Umso mehr freut es mich, dass er es an diesem Wochenende für mich getan hat. Es gab keinen Moment, wo ich mich unwohl fühlte, oder mir wünschte, er wäre nicht mitgekommen.
Am Abend feierten wir gemeinsam beim Konzert meines Bruders und ich muss nicht extra erwähnen, dass die beiden wieder absolut super zusammen waren. Schon jetzt freue ich mich auf das nächste Wiedersehen in Berlin. Außerdem trafen wir noch ein paar Leute vom Festival wieder, die sich sehr für uns freuten, dass wir uns nach dem Festival nicht aus den Augen verloren hatten.
Seitdem versuche ich, irgendwie meine Gefühle zu sortieren, bzw. sie einfach zu genießen. Wenn da vorher schon Schmetterlinge waren, dann sind da jetzt definitiv noch mehr. Erstaunlicher Weise bin ich im Moment sehr entspannt damit. Ich habe das Gefühl, ich gewinne mehr und mehr an Sicherheit. Ich glaube, ein wichtiger Punkt ist, dass ich viel Wertschätzung erfahre und vor allem spüre. Wir sind zusammen und doch hat jeder noch sein eigenes Leben. Die Zeit, die wir verbringen, nutzen wir intensiv und ich fühle mich gut aufgehoben. Es ist, seit wir wieder zusammen sind, viel intensiver, so als wäre uns beiden dadurch wirklich klar geworden, was fehlt, wenn wir uns nicht haben und das halten wir jetzt viel fester als zuvor. Es gibt viele gute Kompromisse (da wo wir sie brauchen) viel aufeinander zugehen und vor allem auch mal Neues ausprobieren – eben den Wohlfühlbereich mal verlassen – nichts mit Langeweile oder Monotonie und dennoch ein gewisses Alltagsgefühl. Ich für meinen Teil tendiere dazu, es bedingungslose Liebe zu nennen. Dazu gehören viel Vertrautheit, Respekt, Nähe und aber auch eine gewisse Distanz im Sinne von Freiheit. Es könnte sein, dass ich gerade glücklich bin…
Schön! ❤❤🙂
LikeGefällt 1 Person