Nach all dem emotionalen Stuff, den ihr hier in den letzten Wochen gelesen habt, habe ich heute mal wieder ein paar Anekdoten aus meinem Kinky-Life für euch.
Denn trotz all dem Schmerz hatte ich auch tolle Zeiten, berauschende Partys und wundervollen Sex.
Nach meiner Reise hatte ich den Anschluss an meine Kinky-Community ein bisschen verloren. Das lag hauptsächlich an MK, der leider nach wie vor an mir hängt, ja sogar ein bisschen besessen ist von meiner Person. Daher habe ich mich ihm zu Liebe ein bisschen in anderen Kreisen herumgetrieben. Ich stelle aber bald fest, dass mir diese Freunde echt fehlten. Vor allem, weil das eben meine Freunde sind. Mittlerweile zwinge ich ihn gewissermaßen, dass wir uns wie normale Menschen über den Weg laufen und reden können, ohne gleich in den Deep Talk abzustürzen.
Ein anderer Grund war der kleine Narzisst. Als wir zusammen waren, habe ich viel meiner Zeit nur mit ihm verbracht. Im Nachhinein gesehen ärgere ich mich darüber natürlich. Aber es ist nun mal das Talent der Narzissten, dass sie es mit ihrer Masche schaffen, Menschen wie mich auf eigenartige Weise an sich zu binden und abzuschotten, von allem anderen. Wie gut, dass ich das recht schnell erkannt habe.
In den letzten Wochen war ich aber hauptsächlich mit dem geilen A unterwegs. Er ist groß, unglaublich attraktiv, sehr empathisch, er hat immer ein offenes Ohr und ist unglaublich neugierig. Auch er hat seine Geschichte zu erzählen und sein Päckchen zu tragen, aber vielleicht verstehen wir uns auch genau deshalb so unglaublich gut. Die Fronten haben wir auch geklärt. Wir finden uns unglaublich toll, aber haben keinerlei romantische Gedanken dabei. Ich mag dieses entspannte Umgehen miteinander. Er ist sehr unternehmungslustig, kommt mit zum Eislaufen, hat Bock auf Weihnachtsmarktbesuche und vor allem kann man sich (abgesehen von seinem Hang zur Unpünktlichkeit) immer auf ihn verlassen. Und er trinkt nicht, was mir glaube ich auch ganz gut bekommt. Nicht, dass ich dadurch weniger trinken würde. Aber er gibt mir dadurch eine gewisse Sicherheit. Er bringt mich ins Bett, wenn ich komplett fertig bin von einer Party oder meine Familie mich mal wieder ärgert und ich mich schluchzend in seine Arme retten muss. Ich genieße die Zeit gerade sehr. Und wir werden auch den Heiligen Abend zusammen mit ein paar Freunden verbringen und hinterher noch weiter auf eine Kinky-Party ziehen.
Auf den letzten Partys haben wir ein bisschen herumexperimentiert. Er selbst hat das Geschlagenwerden für sich entdeckt und findet darin vollkommene Entspannung. Und er wird immer besser. Zu Anfang fiel es ihm so schwer, loszulassen und nicht jeden Hieb als Schmerz zu empfinden. Ich habe ihm beigebracht, wie er atmen muss und seitdem kann er sich wirklich entspannen. Und so kommt es, dass ich und zwei andere Freunde den Zweimeter-Mann mit Peitsche und Flogger ordentlich bearbeiten. Und auch ich lerne immer mehr dazu, habe selbst meine Schlagtechnik verbessern können. Ich habe aber auch wirklich gute Lehrer. Und ja, natürlich lasse auch ich mich nach wie vor gerne mal verhauen. Es ist für mich eine Mischung aus Entspannung, emotionalen Triggern, Dampf ablassen und hat aber zugleich auch eine sehr erotische Komponente für mich.
Dann gibt es eine Partyreihe, auf der ich jetzt mehrfach war, die bei einem ganz anderen Freundeskreis stattfindet. Es sind eher so querr, pan, bi orientierte Menschen. Aber alle genauso herzlich wie ich es kenne. Es ist eine Spiel-Sex-Party. Beim ersten Mal (eine der ersten Partys nach dem Lockdown), war es eher hardcore Spielen und dann hardcore Kuscheln. Alle waren irgendwie noch extrem Verhalten. Ich wurde von ungefähr acht, teilweise fremden Menschen bespielt. Ich wurde ausgepeitscht, geteasert, gestreichelt, geküsst, einfach alles. Der totale Overload. Nachdem ich gekommen war, brauchte ich erstmal eine Pause, so erschöpft war ich. Später wurde ich noch von einem Pärchen zum Spielen eingeladen. Er stimulierte sie mit einem Vibrator und fingerte sie. Irgendwann setzte ich mich auf ihr Gesicht, sie wusste nicht was passiert und musste mich lecken, während er sie weiter und weiter bearbeitete. Die sexuelle Spannung war berauschend. Als ich gekommen war, half ich ihm ein bisschen, streichelte sie und knetete ihre wunderschönen Brüste. Ihre Lust steigerte sich ins Unermessliche. Als sie kam, spritze sie über den ganzen Teppich. Ich wäre beinahe nur vom Zusehen noch einmal gekommen Unglaublich geil. Auf Folge 2 nach ich dann den geilen A mit. Naja und wenn ich mit dem irgendwo auftauche, sind sowieso immer alle hin und weg. Und tatsächlich lieferten wir an dem Abend auch die meiste Show. Vom Schlagen über wildes Rummachen mit einer weiteren sexy Lady und den Sex hatten wir beide dann auch noch inmitten des Getümmel.
Neben den Spielpartys gab es natürlich auch noch die „ganz normalen“ Vögelpartys. Bei einer Party war ich auch mit dem geilen A da. Zudem tauchte jemand auf, den ich noch von meiner ersten Kinky-Party kenne und seitdem ab und zu mal bei Partys zufällig über den Weg laufe. Irgendwie hat das was Spannendes. Ich erinnere mich eigentlich nur noch daran, wie ich vom einen ins andere Bett stieg, wieder und wieder Sex hatte, ich kann nicht mehr zählen wie oft. Aber auch das hatte was. Ich fuhr im Anschluss mit dem geilen A nach Hause, wo es natürlich noch mehr Sex gab, gefolgt von einem äußerst entspannten Sonntag mit Spaziergang, Frühstück und endlos langen Gesprächen.
Dann hatte ich vor kurzem endlich mal wieder ein Date mit C, den ich bestimmt anderthalb Jahre nicht gesehen hatte. Der Kontakt kam auch nur durch Zufall wieder zustande. Eine Woche zuvor war ich mit seiner Frau feiern gewesen. Klingt verrückt? Die beiden führen die tollste offene Ehe, die ich kenne. Und sind beide so unglaublich offene, lockere und sympathische Menschen. Kein Wunder, dass ich sie beide mag. Unser Date jedenfalls war wundervoll. Wir hatten unglaublich innigen Sex, mit den tollsten Orgasmen. So vertraut, als hätten wir nie was anderes getan. Danach gabs Wein und endlose Gespräche im Bett. Und dann natürlich noch eine zweite Runde. Wir waren uns sicher, dass wir beiden jetzt nicht nochmal so viel Zeit vergehen lassen würden.
Ja, also ihr seht, ich lebe mein hedonistisches Leben weiter. Und solange mich alle fair behandeln und respektvoll mit mir umgehen, geht es mir dabei auch gut. Ich merke, dass mich Kerle, die mich zu sehr anhimmeln, abschrecken. Ich brauche gerade einfach noch diese Art von Unverbindlichkeit, alles andere finde ich gerade wirklich unsexy. Irgendwie hat der kleine Narzisst mich da echt wieder ziemlich aus der Bahn geworfen. Und zugleich war er eigentlich auch einer der Bad Boys. Zwar innig und nah und dennoch gefühlsmäßig extrem distanziert. Naja…aber dafür habe ich umso mehr Zeit für mich, die ich wirklich mal nutzen sollte.
Als mit kleinen Narzissten Schluss war, hatte ich doch wirklich knappe fünf Wochen keinen Sex. Keine Angst, mir ging es gut dabei. Aber für mich ist das doch eine echt lange Zeit. Ich war aber auch verletzt, ich war enttäuscht von mir selbst und fühlte mich daher einfach auch selbst gar nicht so sexy.
Zudem ist mein Zyklus irgendwie durcheinander, was dazu führt, dass ich mich zurzeit oft sowieso nicht so wohlfühle in meinem Körper. Es ist zum Verrücktwerden. Mein Frauenarzt sagte: Haben Sie mal weniger Stress. Hahaha… als ob mir das mal gelingen würde. Und mit diesem Vorsatz sitze ich nun am Sonntagnachmittag in meinem Wohnzimmer im Schlafanzug, habe Unterleibsschmerzen und verliere mich in Erinnerungen an meine sexuellen Abenteuer der letzten Wochen. Könnte schlimmer sein, oder?
Wenn ich all das so lese, dann wundere ich mich gar nicht so sehr darüber, dass ich ab und zu mal einfach nur fertig mit der Welt bin. Ich schwanke mal wieder zwischen den extremen, weil das neutrale irgendwie nicht funktioniert. Versteht mich nicht falsch, ich liebe es so und die meisten, die mich kennen mögen ja auch genau diese Seite an mir. Oder eben das Komplettpaket, wie man es nimmt.
Und nein, ich glaube nicht, dass das hier eine Phase ist. Ein Teil von mir ist fest überzeugt, dass diese Art von Beziehungen, Offenheit und Hedonismus für mich gut funktionieren. Ein kleiner Teil will sich manchmal einfach nur einbuddeln und ein größerer Teil sehnt sich nach mehr. Der realistische Teil weiß, dass ich für mehr gerade nicht bereit bin. Zum einen, weil ich nach wie vor Angst habe, mich selbst zu verlieren und zum anderen, weil ich längst nicht bereit bin für so viel Vertrauen. Aber das ist ok, denn die Sehnsucht ist gerade so groß, dass ich sie gut aushalten kann. Von daher gebe ich mir einfach weiterhin Zeit.