Zurzeit gleicht jeder Tag einer emotionalen Achterbahnfahrt vom Feinsten. Es ist, als würde sie niemals still stehen immer und immer wieder drehen wir uns im Kreis auf und ab. Es ist anstrengend, mir ist schlecht. Noch immer schaffe ich es nicht, hier aufzuschreiben, welche Dämonen mich gerade umtreiben. Ich kann sie einfach nicht beim Namen nennen. Wieso? Aus Scham! Aus Angst davor, was die Leute denken, aus Angst davor, was meine leibliche Familie denkt. Aus Angst, dass die Reaktionen es noch schlimmer machen und ich mich am Ende noch mehr schuldig und einsam fühle als ohnehin schon.
Also müsst ihr das jetzt aushalten, dass ich hier weiter um den heißen Brei herum rede, bis ich irgendwann wirklich darüber sprechen kann, was mir so viel Kummer bereitet. Aber sprechen wir doch mal über die Emotionen an sich, als über Tatsachen oder Ursachen.
Ich bin traurig, weil ich mich gänzlich unverstanden fühle von einigen Personen. Nein, diese Personen sind nicht meine Freunde. Ich bin so unendlich traurig gerade. Ich könnte alle fünf Minuten anfangen zu weinen, weil mein Herz so sehr weh tut, dass ich das Gefühl habe, es springt gleich in einem gewaltigen Satz aus meiner Brust heraus.
Dann bin ich noch wütend, meistens auf die Gesellschaft an sich, die Themen tabuisiert, die bestimmt, welche Diskurse wir offen führen dürfen und welche nicht. Und diese Gesellschaft ist damit auch ein Stück weit Schuld an all dem Schmerz, den ich ertragen muss.
Ich bin enttäuscht von so viel Unoffenheit, Unverständnis und Ignoranz. Und dabei sind es Menschen, die einen vermeintlich lieben, denen ich diese Eigenschaften zuschreibe. Aber bekanntlich können die einem ja auch die größten Schmerzen zufügen.
Hinzu kommt noch ein anderes, weiteres „Problem“, welches mich diese Woche wieder eingeholt hat. Hier auch nur so viel, dass es sich dabei um eine ehemalige Beziehung handelt (nicht mein Ex-Mann). Auch da kamen eine ganze Menge Schmerz, Leid und ungeahnte Emotionen zusammen, die mich allesamt gestern Mittag komplett aus der Bahn gehauen haben und mich vor allem zu der Konsequenz führen, dass dieses spontane Aufeinandertreffen keine gute Idee war. Auch dazu kann ich mich an dieser Stelle aufgrund des Schutzes Dritter nicht konkreter äußern.
Zu all diesen Emotionen kommt noch eine ordentliche Portion Einsamkeit und schon ist der Cocktail komplett.
Und nun sitze ich hier seit 24 Stunden und weine mir die Seele aus der Brust. Es will einfach nicht aufhören. Selten hatte ich das Gefühl, ich könne wirklich gar nicht mehr funktionieren. Gestern und heute habe ich zum ersten Mal seit langem Sport und Probe abgesagt, die sonst bei mir oberste Priorität haben, habe mir den Nachmittag freigenommen und ihn bei meiner Freundin auf der Couch verbracht. Es ging nicht anders. Ich kann einfach gerade nicht mehr. Und zum ersten Mal bekomme ich richtige Angst. Ich bekomme Angst, dass ich vielleicht lange nicht so funktionieren werde, wie ich gern würde. Ich habe Angst, dass das negative Auswirkungen auf mein Business hat. Ich habe Angst, dass sich das nachhaltig negativ auf mein Leben auswirken könnte.
Natürlich schlafe ich echt schlecht, noch tausendmal schlechter als sonst. Und ich habe nachts wirklich teilweise üble Gedanken. Solche intensiven Gefühle habe ich bisher nicht erlebt und ich bin damit vollkommen überfordert. Ich weiß nicht, ob ich sie vollkommen zulassen kann oder soll. Weil ich Angst habe vor der Wucht, vor der krassen Kraft, weil ich Angst habe, dass ich es nicht aushalten kann, weil ich Angst habe vor dem scheiß Fass ohne Boden. Und zugleich weiß ich, dass ich es aushalten muss und vermutlich auch überleben werde. Und ich weiß, dass Ablenkung es nicht besser macht, diesmal nicht.
Ich will nur, dass diese Wut endlich weggeht. Die Wut macht mich total wahnsinnig und selbstzerstörerisch. Und dann will ich, dass der Schmerz nachlässt und ich wieder Glück spüren kann. Ich habe auch jetzt hin und wieder glücklicher Momente. Das liegt vor allem an den ganzen lieben Menschen, die tagtäglich auf unterschiedlichste Weise ihre Liebe zu mir schicken und mich damit am Leben erhalten. Aber ich möchte doch endlich richtig glücklich sein. Und ich möchte endlich den Mut und die Kraft haben, auszusprechen, was mich beschäftigt.
Das war jetzt wirklich eine ordentliche Portion heißer Brei 😉 Ich hoffe, Dir geht es inzwischen ein wenig besser.
Es hört sich nach einer ganzen Menge an, die Dich umtreibt. Ich wünsche Dir den Mut, es auszusprechen/ zu schreiben. Das mag vielleicht einiges lösen?
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Ja, das hoffe ich ehrlich gesagt auch. Es wird gar nicht mehr so lange dauern. Ich sammle Mut.
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