Fahrtage: 7
Erholungstage: 1
Gesamtkilometer: 550 km
Gesamtkalorien: 10.100
Gesamte Kosten: 635 € (zzgl. Essen und Trinken unterwegs)
Start: Berlin Bahnhof Lichtenberg, mit dem Regio ca. 20 min. bis Oranienburg. Kosten: ca. 6 €
Etappe 1 Oranienburg – Fürstenberg/Havel – 65 km
Wetter: War am ersten Tag wirklich der absolute Worstcase. Von Niesel- bis Starkregen und Wind hatte ich wirklich alles. Sonne konnte ich an dem Tag gar nicht sehen. Daher war ich dankbar für die recht kurze Etappe. Vor allem das ständige An- und Ausziehen der Regensachen hat genervt.
Wege: Die Ausschilderung der Brandenburger Radwege ist wirklich verbesserungswürdig. Von irreführenden Schildern, bis gar keinen Schildern haben wir auch hier die volle Bandbreite. In Brandenburg lohnt sich eine zusätzliche App wie Maps, Outdooractive oder komoot. Auch die Straßen lassen zu wünschen übrig. Teilweise matschige Waldwege oder überteerte Pflastersteine machten die Fahrt nicht wirklich angenehm. Viele Pausen habe ich aufgrund des Wetters auch nicht gemacht.
Übernachtung: Fürstenberg hat leider nicht wirklich viel zu bieten. Geht auf keinen Fall zu dem Italiener, die sind unfreundlich und inkompetent, ohne Mist. Meine Pension war dafür sehr ordentlich und sauber, dafür aber auch echt unpersönlich. Es gab aber eine voll ausgestattet Küche, sowie einen Kühlschrank mit Sekt, Bier und Softdrinks zu sehr fairen Preisen.
Pension-Fürstenberghavel Sans Rival
Kosten: 40 € ohne Frühstück
Etappe 2: Fürstenberg/Havel – Waren/Müritz – 77 km
Wetter: Tag zwei begann neblig, wurde dann aber überraschend schnell besser. Mit relativ wenig Wind und viel Sonne war diese Deutschland-Eappe die schönste.
Wege: Die Radwege der mecklenburgischen Seenplatte waren sehr entspannt zu fahren, es ging viel durch den Wald, wenig auf Landstraße und auch die Beschilderung war um Welten besser. Pause machte ich in einem schönen Schlosspark in Mirow.
Übernachtung: Waren ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die süße Altstadt und der Hafen haben es mir angetan. Wenn ihr ordentlich bechern wollt, geht zum Griechen. Nein, das empfehle ich natürlich nicht. Aber dort war man, wie man es von den Griechen kennt, besonders gastfreundlich zu mir.
Das Hotel am Bahnhof war sehr schlicht. Dort wurde ich zumindest sehr herzlich empfangen. Das Frühstück war das, was man kontinental nennt. Für Veggies ok, für veganer eine Katastrophe. Aber das wusste ich vorher.
Hotel am Bahnhof
Kosten: 45 € inkl. Frühstück
Etappe 3: Waren/Müritz – Rostock – 101 km
Wetter: Sehr gut, bis auf ein wenig Wind. An dem Tag habe ich mir auch den schlimmsten Sonnenbrand geholt
Wege: Auch hier wieder sehr durchwachsen. In Meck-Pom ist jetzt ja nicht allzu viel los auf den Straßen, aber wenn man 5 km auf einer Landstraße nur geradeaus fährt und dann immer mal ein LKW vorbeirauscht, ist das Reisen nicht mehr wirklich entspannt. Diese Wege haben mir definitiv psychisch einiges abverlangt. Auch ein tolles Phänomen: Radwege, die einfach plötzlich enden und man mitten auf der Kreuzung steht. Das kann schon auch mal gefährlich sein.
Meine Empfehlung: Fahrrad Kuhse in Güstrow, die blitzschnell meinen Schlauch gewechselt haben. Die kleine Stadt ist auf jeden Fall eine Pause wert, die ich dort gezwungener Maßen auch einlegte.
Übernachtung: Nach Tag drei konnte ich bei meinem Freund in Rostock unterkommen. Nach den 100km habe ich dort auch absolut nichts mehr unternommen. Die Unterkunft bekommt aber insgesant 5 Sterne. 😉
Etappe 4: Rostock – Horreby – 68 km
Wetter: Nach nebligem Start in Rostock erwartete mich nach der Überfahrt in Dänemark in Gedser die Sonne. Hier gab es aber auch wesentlich mehr Wind. Es hielt sich aber alles vollkommen im Rahmen.
Wege: Die Straßen und Wege in Dänemark sind das reinste Paradies. Außerdem sind alle Radwege sehr gut beschildert und man merkt, dass darauf geachtet wird, dass es möglichst nicht immer an großen Straßen entlang geht, auch wenn sich das natürlich nicht komplett vermeiden lässt. Für mich war es insofern entspannend, dass ich nicht ständig aufs Handy schauen musste und so viel besser abschalten und die wunderschöne Landschaft genießen konnte.
Tipp für eine Pause: Nykøbing Falster. Hier gab es für mich das erste dänische Softeis. Und auch so zum Schlendern ist die Stadt wunderschön. Auf dem Weg zum B&B machte ich einen Abstecher zum Meer, wo ich an einen kleinen verlassenen Strand kam und dort ungestört in die Ostsee hüpfen konnte.
Übernachtung: Das B&B war ein absoluter Traum. Die super freundliche Haushälterin begrüßte mich persönlich und zeigte mir das Haus. Die Gastfreundschaft machte auch wett, dass das Zimmer echt klein war und das Bad auf dem Gang. Ich durfte dort den Garten mitbenutzen und auch die große Küche, zudem bekam ich am Morgen ein köstliches veganes Frühstück serviert.
OM House Bellingegaard Bed and Breakfast
Kosten: 56 € inkl. Frühstück
Etappe 5: Horreby – Stege (über Møn) – 80 km
Wetter: In Dänemark ließ mich das Wetter wirklich nicht im Stich. Morgens meist leicht bewölkt und ab mittag dann Sonne. Allerdings machte mir auf der Halbinsel der Wind ordentlich zu schaffen. Kommt eben immer darauf an, in welche Richtung man fährt.
Wege: Der direkte Weg wäre an diesem Tag nur knappe 30km lang gewesen. In Dänemark ist wirklich alles nach beieinander. In Stubbekøbing nahm ich die Fähre nach Bøgo. Von dort aus fuhr Ich noch einmal komplett um den Stege Nor, einen See mitten auf der Halbinsel, und machte dann in Stege am Nachmittag Pause. Hier hatte ich dann das Windphänomen: auf dem Hinweg Gegenwind, als ich an der Spitze des Sees kehrt machte, schob der Wind mich die letzten Kilometer bis zu meinem B&B. Stege ist auch eine wunderschöne kleine Stadt, wo man gut verweilen und Kaffee trinken kann.
Übernachtung: Dieses B&B war etwas größer, aber auch hier wurde ich herzlich empfangen. Im Garten konnte ich am Nachmittag noch die Sonne genießen und das Frühstückbuffet war auch hier sehr liebevoll angerichtet. Natürlich war auch das nicht 100% veganfreundlich, aber ich kaufte im Supermarkt einen veganen Aufstrich, den ich dann einfach mitbrachte.
Nygammelsø Bed & Breakfast
Kosten: 57 € inkl. Frühstück
Etappe 6: Stege – Stevns Klint – 80 km
Wetter: Auch Tag Nummer sechs startete wolkig, wurde aber schnell sonnig. Allerdings machten mir Windstärken von 20km und noch stärkere Böen den Weg echt schwer. Zunächst hatte ich zwar Rückwind, aber gegen Nachmittag kam er dann unerbittlich von vorne. Und wenn man im dritten Gang bergab noch treten muss, kommt man schon mal an seine Grenzen.
Wege: Rein von den Wegen her war dieser Tag in Dänemark einer der schönsten. Ich fuhr durch unzählige kleine Dörfer, sah jede Menge schöner Kirchen. Teilweise ging es direkt am Meer entlang und mein Ziel die Stevns Klint, aber eine wundervolle Steilküste, deren Besuch sich am Nachmittag auch sehr lohnte. Rast machte ich in Rødvig am Hafen, wo es leckeres Eis gab.
Übernachtung: Ich dachte ja, dass es was die Übernachtung angeht, kaum noch zu toppen geht. Aber das letzte B&B übertraf noch einmal alles. Ich hatte fast so etwas wie eine kleine Ferienwohnung mit eigenem Bad und Zugang zum Garten. Der Besitzer war super nett zu mir. Am nächsten Morgen wurde im der Küche für alle Frühstück serviert. Und da ich nur vegetarisch aß, bekam ich sogar am Ende noch einen Preisnachlass.
Stevns Klint Bed & Breakfast
Kosten: 54 € inkl. Frühstück
Etappe 7: Stevns Klint – Kopenhagen – 79 km
Wetter: Am Finaltag hat es das Wetter in jeglicher Hinsicht gut gemeint und hat mich den Wind der letzten Tage verzeihen lassen. Ich fuhr entspannt mit Rückwind und leichter Sonne nach Kopenhagen.
Wege: Die erste Tageshälfte führte mich wie gewohnt durch kleine Dörfer, die sehr idyllisch waren. Ab Køge fühlte man sich dann aber schon wie in der Kopenhagener Vorstadt und es ging ewig nur an einer schnurgeraden Straße entlang. Insofern nutze ich den Rückenwind und fuhr mehr oder weniger ohne Pause bis direkt zur kleinen Meerjungfrau.
Übernachtung: In Kopenhagen hatte ich ein Hotel direkt am Bahnhof. Das Zimmer war eher eine Sardinendose und die ganze Anlage Massenabfertigung. Also den persönlichen Touch hatte ich hier wirklich nicht. Aber das war auch vollkommen okay. Zum Frühstück und dem Rest kann ich daher auch nichts sagen.
Wakeup Copenhagen – Bernstorffsgade
Kosten: (4 Nächte): 270 € ohne Frühstück
Weitere Kosten:
Fähre von Rostock nach Gedser: 15 €
Bootstour: 14 €
Tivoli: 18 €
Rückfahrt mit der Bahn: 60 €
Insgesamt ist alles wirklich extrem gut gelaufen. Für Dänemark an sich sollte das Kleingeld etwas lockerer sitzen, die Lebenshaltungskosten sind bei weitem höher als in Deutschland. Aber wenn man statt der fancy Bar auch mein ein Dosenbier am Kanal genießt, so wie es die Dänen alle ebenfalls machen, ist es schon okay.