Urlaubsreif

Ich bin mal wieder in so einer Phase, da könnte der Tag gut und gerne 36 Stunden lang sein und die Woche mindestens 10 Tage haben. Denn so viel Zeit würde ich ungefähr brauchen, um alle Dinge, die aktuell anstehen, in einem halbwegs stressfreien Modus zu bewältigen.

Das hört sich jetzt wirklich ziemlich gestresst an. Ich bin auch wirklich oft am Rande meiner Kräfte. Und dennoch liebe ich dieses Leben. Es ist so bunt und so frei. Es ist erfolgreich und laut. Es ist liebevoll und einfühlsam. Aber vor allem ist es stark und selbstbestimmt. Es herrscht niemals Stillstand und hinter jeder Ecke wartet eine neue Herausforderung. Mittlerweile bin ich gespannt auf diese Überraschungen. Ich habe viel weniger Angst vor der nächsten Ecke.

Mein Business könnte gerade wirklich nicht besser laufen. Hier und da etwas chaotisch, aber immer am Wachsen. Wenn alles klappt, bekommen wir noch in diesem Jahr einen neuen Kollegen. Dieses Gefühl, dass ich hier jetzt wirklich nicht mehr die Solo-Selbstständige im Stillen Kämmerchen bin (was ich nebenbei bemerkt nie war, sich aber manchmal so anfühlte), sondern ich mir jetzt mein eigenes Team zusammen stelle, dass ich Arbeitsplätze schaffe…. das Gefühl macht mich unglaublich stolz. Ich könnte manchmal platzen. Und manchmal sitze ich auch einfach nur da und staune und kann es nicht fassen, dass ich echt erfolgreich bin.

Privat läuft es auch ganz ok. Ich versuche sehr konsequent alle Dinge, die mich endlos stressen, die negativ sind, von mir fernzuhalten bzw. sie nach und nach zu entfernen. Dazu gehört auch (mal wieder) MK. Nach unserer Trennung im Mai, haben wir es mittlerweile schon zweimal versucht, uns wieder langsam und rein freundschaftlich anzunähern. Leider machten diese Versuche alles wieder nur noch schlimmer. Weshalb wir jetzt doch wieder auf Abstand gehen. Aber auch hier spüre ich einen gewissen Stolz. Ich bin stolz auf uns, dass wir versuchen, die Sache halbwegs erwachsenen und reflektiert anzugehen. Generell kann man glaube ich sagen, dass ich die ganze Sache wesentlich besser wegstecke als er. Wobei das ja hier kein Wettbewerb ist. Ich bin aber dennoch echt stolz auf ihn, weil die Trennung und alles, was sie mit sich brachte, ihm geholfen hat, Dinge in seinem Leben anders, klarer zu sehen und an Problem zu arbeiten, zu wachsen. Das bedeutet mir wirklich sehr viel. Auch, wenn wir jetzt nicht mehr zusammen sein können. Und irgendwie bin ich auch ein bisschen froh darüber, dass mein 7. Sinn mich auch diesmal nicht trügen konnte. Ich spüre, wenn Dinge falsch laufen. Eventuell merke ich mir das jetzt endlich mal.

Mein restliches Privatleben läuft echt gut, entspannt und angenehm, auch wenn ich nach wie vor weit weg bin von der „großen Liebe“, die ich jetzt eigentlich gern mal finden würde. Und da ist er schon wieder der Berg mit den vielen Fragen.
Die Beziehungen, die ich aktuell führe, sind alle schön und unique, manchmal ist das auch mal so ein kleiner oder mittelgroßer Funke, aber eben auch nicht mehr. Aber vielleicht liegt es auch an mir. Natürlich tut es das… Vielleicht sehe ich bestimmte Dinge nicht. Vielleicht bin ich aber auch zu hektisch, zu wählerisch, zu sehr auf sämtlichen Festen unterwegs.

Denn was ist denn zum Beispiel mit T? Der hat mir doch letztens erst seine Liebe gestanden. Und mal ehrlich, die Beziehung ist wirklich sehr vertraut, sehr intim und echt unfassbar schön geworden. Das Problem hier: wir sehen uns leider viiieel zu wenig. Aber ist das ein Problem?
Ist T vielleicht eigentlich doch schon lange meine große Liebe und ich sehe es nur nicht? Weil ich nach wie vor andere Erwartungen habe? Weil eine Beziehung…hm…na was denn eigentlich? Sind wir nicht glücklich? Klar sind wir glücklich.

Ich rede die ganze Zeit davon, dass ich weiß, was ich will. Aber bin ich bereit, mich so weit zu öffnen, mein Leben auch ein bisschen zu ändern? Ganz ehrlich, wenn ich jetzt manchmal kaum Zeit für mich und allgemein für viele andere Leute habe, wie soll ich das, was ich doch irgendwie so sehr will, denn umsetzen? Ich bräuchte ja wirklich einen Partner, der sich gut integriert in MEIN Leben.

Wenn wir nur mal den Punkt hernehmen, dass ich es sexy finde und irgendwie auch wichtig, dass er auch ein Arbeitstier ist und gern Verantwortung übernimmt, dann stellt sich natürlich die Frage, wie das gehen soll. Ich habe ja jemanden kennengelernt, den Hasen (über den muss ich euch dringend an anderer Stelle mehr berichten), bei dem wirklich viele meiner Kriterien passen, aber wir sehen uns nie, weil wir beide keine Zeit haben. Das ist doch ein Teufelskreis.
Dann wäre da noch eher Dr. Ginger ein passender Kandidat. Allerdings ist hier die Stelle bereits besetzt, also mehr oder weniger. Uff, das klingt jetzt sehr unromantisch. Und so ist es nicht gemeint. Ich mag beide sehr und ich glaube, ich werde sie auch mit jedem Date mehr mögen. Ich glaube, Kopf und Bauch führen hier gerade einen Kampf. Der Bauch will das schon alles so, weil es toll ist und aufregend und mein Leben eben so wunderbar macht.
Der Kopf und ein kleines bisschen auch dieses nervige kleine Kind in mir können das alles aber nicht so richtig einordnen. Und damit wäre ich mal wieder an dem Punkt: Ändere die Situation oder ändere deine Einstellung dazu!!!
Im Kopf hängen noch so viele alte Konventionen, wie Beziehungen zu sein haben und wie man sie am besten definiert. Ich glaube diese Restkonservativität hängt mir noch in einigen Bereichen nach und sorgt für eine gewisse Unzufriedenheit. Ergibt das Sinn?
Wenn ich doch glücklich bin, wieso kann ich es nicht einfach mal akzeptieren, ohne immer mehr, immer wieder etwas anderes oder einfach wieder den nächsten geileren Kick zu wollen?

Um nun mal den Bogen zum Titel dieses Beitrages zu schlagen: ich bin echt fertig, komplett überreizt, ich brauche Urlaub. Ich brauche vor allem auch einfach mal Zeit Gedanken, wie diesen ganzen Salat hier zu verarbeiten und aufzuschreiben, sie einfach mal zu denken. Und nachdem ich nun seit über einem Jahr keinen Urlaub mehr hatte, freue ich mich tierisch, dass ich in einer Woche zu einer tollen Tour aufbreche. Mehr verrate ich euch, wenn es so weit ist. Aber ich freue mich so unglaublich doll darauf, endlich mal wieder mit mir, meinen Gedanken und meinem Drahtesel allein zu sein.

Was beschäftigt mich noch zur Zeit? Ich versuche ja seit Jahren (tatsächlich sind es schon fast drei) mit meinem Therapeuten einige Kindheitstraumata aufzuarbeiten. Damit bin ich in letzten Jahr echt gut vorangekommen. Ich habe jetzt gerade das Gefühl, es wird bald eine Bombe platzen, oder besser gesagt, da wird ein Fass überlaufen. Ich mache mir schon echt lange Gedanken ob, wann und wie weit ich das blöde Fass öffnen will, eigentlich wäre das nämlich besser bevor es überläuft. Ich befürchte, es dauert nicht mehr lange. Und dieser Gedanke bereitet mir gerade schlimme Bauchschmerzen. Ich kann und will hier bisher nicht mehr erzählen. Irgendwann werde ich das sicher tun. Aber aktuell ist mir das alles etwas zu fragil. Ich weiß aber sicher, ich muss mich dem stellen – für mein Seelenheil.

Ihr seht, es gibt plausible Gründe für meine Funkstille. Aber das soll sich jetzt echt wieder ändern. Ich merke genau in diesem Moment, wie sehr ich Klackern meiner Fingernägel auf der Tastatur vermisse. Zu sehen, wie eine Geschichte entsteht. Die ersten Zeilen, die sinnlos und unsortiert wirken und langsam zu einem Text voller Gedanken und Erkenntnisse werden. Ich will dieses Tool wieder häufiger benutzen, um meinen Kopf

ein wenig zu sortieren. Insofern werdet ihr nun bald wieder öfter hier was zu lesen haben, 🙂

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