Was ICH will – Vol. II

Je mehr ich darüber nachdenke, was ich denn eigentlich will, merke ich, wie schwierig es ist, das zu definieren. Und dann frage ich mich immer wieder, ob ich womöglich zu anspruchsvoll bin, was meine Kriterien angeht und ob ich womöglich bei einem potenziellen Partner immer wieder nach Fehlern suchen werde.

Also spielen wir doch noch einmal Wunschkonzert. Im Idealfall hat mein Partner (ich spare mir das Gendern hier, ich bin offen für alle Sexualitäten) genau wie ich sein eigenes Business oder ist zumindest in einer verantwortungsvollen Position. Er weiß, was es heißt, sich auch mal den Arsch aufzureißen und tut das mit Leidenschaft. Dennoch nimmt er sich und seine Arbeit aber auch nicht todernst. Soll heißen, die Arbeit ist ihm wichtig, aber sie ist nicht lebensbestimmend. Damit einhergehend wird er auch eine gefestigte eigene Persönlichkeit haben. Aber er ist natürlich kein Narzisst. Eine gute Mischung aus Empathie und gesundem Egoismus. Das wiederum wird dazu führen, dass er „gesellschaftsfähig“ ist. Das klingt jetzt eventuell etwas arrogant, aber ich brauche schon jemanden, der nicht nur ein Accessoire ist, sondern eben selbst für sich steht. Jemanden, den ich auf einer Party auch mal zehn Minuten allein lassen kann und ich mir keine Sorgen machen muss, dass er verlassen in der Ecke stehen bleibt. Jemand, an dem man sich nicht nur erinnert als „Partner von Elli“.

Und nun die Frage: ist das zu viel verlangt? Ich meine, ich bin damit jetzt ja noch nicht mal annähernd am Ende. Da ging es jetzt gerade erstmal um gesellschaftliches und berufliches Standing. Dann kommen ja noch so Geschichten wie, er sollte auch sportlich sein, er sollte Reisen lieben…

Vielleicht mache ich ja nur deshalb so viele Dinge allein, weil ich bisher einfach nicht den Menschen gefunden habe, mit dem ich das gern teilen würde. Ich glaube, ich habe daher wenig Vertrauen in die Tatsache, dass es jemanden geben könnte, der all diese Dinge auch mag und mit mir gemeinsam machen möchte. Und manchmal bekomme ich dann Angst, dass ich mich zu arg daran gewöhne, die Dinge eben einfach allein zu machen. Bin ich zu faul, mal richtig Ausschau zu halten? Ich meine, es wird doch wohl so einem Menschen geben. Einer reicht mir ja schon.

Ich glaube, ich möchte diesmal nicht wieder überrascht werden, wenn plötzlich einer vor mir steht und sagt, er habe sich in mich verliebt. Ich will es vorher spüren. Ich will mich auch trauen. Ist das utopisch? Zu romantisch? Man Leute, sagt mir doch mal wie ihr das macht?

Klar, besser spät als nie, aber irgendwie denke ich immer wieder, ich hätte mir all diese Fragen ruhig mal eher stellen können. Ich fand es immer irgendwie romantisch „gefunden“ zu werden. Aber irgendwie ist es das nicht, bzw. es ist einfach nichts, was zur Realität passt. Immerhin gehe ich ja auch nicht unvorbereitet in eine wichtige Klausur und hoffe, dass ich schon ungefähr durchkommen werde, obwohl ich keine Ahnung habe, worum es eigentlich geht. Was habe ich mir dabei nur gedacht?

Ich denke, es ist gut, dass ich jetzt endlich mal meine Hausaufgaben mache. Ich bin so langsam an dem Punkt, wo ich keinen Bock mehr habe, wieder etwas Halbgares einzugehen, wieder eine Geschichte, die im ewigen on und off feststeckt, wo es keine gemeinsame Entwicklung gibt, kein auf Augenhöhe. Ich denke, ich will endlich meinen save space auch bei einem Partner finden. Ich will jeden Tag wissen, auf wen ich mich IMMER verlassen kann und nicht jeden Tag aufwachen und mir nicht sicher sein.

So viel zur Theorie….

2 Gedanken zu “Was ICH will – Vol. II

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