Was passiert, wenn nichts passiert…

Zurzeit gibt es ja wirklich nicht viel zu berichten. Daher steht zwar jede Woche auf meinem Plan, dass ich hier etwas posten möchte, aber manchmal fehlt einfach der Anlass oder das Ereignis.
Also schauen wir mal, was passiert ist…

Ich treffe mich wieder mit MK. Und das ist vollkommen okay. Nachdem die Trennung uns beiden echt wehgetan hat, haben wir uns mittlerweile erholt. Und ja, wir hatten auch Sex, als er bei mir war. Wir werden auch wieder Sex haben, wenn wir uns sehen. Ich bin froh, sagen zu können, dass unsere Freundschaft plus (auch wenn ich diese Bezeichnung echt hasse) wieder echt gut funktioniert. Es ist aktuell ja auch nicht so, dass wir uns ständig sehen.
Es zeigt mir vor allem, dass wir uns, was die Beziehung angeht vermutlich wirklich geirrt haben. Ich bereue nach wie vor nichts. Aber ich glaube auch, dass das auf Dauer niemals geklappt hätte. Dazu sind wir zu verschieden, das Gute ist, ich schaffe es jetzt, ihm offen uns ehrlich seine Grenzen aufzuzeigen. Ich sage nicht, dass es durch die „nur noch Freundschaft“ leichter geworden ist. Aber es gibt mir eine gewisse Distanz. Ich fühle mich nicht mehr so „verpflichtet“. Es nimmt den Druck. Und vermutlich ist genau das der Knackpunkt. Denn plötzlich bin ich wieder die Schlaue, die Smarte, die gute Zuhörerin. Manchmal habe ich Angst, dass er denkt, dass er sich wieder in mich verliebt.
Ich gehe prinzipiell auf Abstand, wenn ich das Gefühl habe, dass er mir zu sehr auf die Pelle rückt. Nicht, meinetwegen, oder weil ich das nicht mag. Ich möchte ihn nicht verletzen, weil ich weiß, dass diese Liebesbeziehung für mich beendet ist. Ich bin nicht sicher, ob wir auf dieser Eben noch etwas brauchen, um nicht von Erinnerungen an andere Zeiten mitgerissen zu werden.
Der Sex mit ihm war toll, aber natürlich geht da auch immer ein kleines Lämpchen an. Erinnerungen, Gefühle, Gerüche, Berührungen….
Aber es ist sehr viel mehr als romanisches Geträume. Ich weiß, dass ich weder mit ihm noch mit wem gerade eine feste Beziehung eingehen möchte. Dazu bin ich viel zu launisch, bzw. viel zu beschäftigt. Manchmal habe ich gute Momente, da bin ich auch kommunikativ und offen. Aber sehr oft bin ich auch einfach nur erschöpft und möchte nach einem langen Tag nichts und niemanden mehr sehen oder hören.
Aber ich schätze es wirklich sehr, dass er da ist. Er versteht mich auf eine Art und Weise, wie es sonst keine tut. Und er tut mir einfach gut. Ich denke, das ist wichtig. Das kann verstehen, wer will…

Ich habe ja immer gesagt, dass eine Ex ein Ex ist und man da möglichst einen Schlussstrich ziehen sollte. Ich denke diesmal ist es nicht so, aber vor allem deshalb, weil ich mich nie zu 100 % mit dieser Beziehung committet habe. Gefühlt war ich immer mit einem Bein auf dem Sprung. Das ist zwar etwas traurig. Aber ich versuche ehrlich zu mir selbst zu sein. Ich habe es mir gewünscht. Ja, auch mit ihm. Was soll man machen?! Die Dinge sind, wie sie sind. Ich bin einfach froh, dass wir beide uns dennoch haben. Das zu missen wäre furchtbar.

Aber gut, das hier soll kein Beitrag über meinen Ex werden. Ansonsten sind immer mal wieder Freunde von mir in Quarantäne. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, wann es jeden einmal erwischt. Wobei ich es wirklich gut schaffe, meine Kontakte auf das Nötigste zu beschränken. Meistens komme ich auch gut klar mit der Einsamkeit, langweilig ist es mir jedenfalls nicht. Ich merke manchmal, wie das Aggressionspotential steigt. Zum einen, wenn bei mir Sachen nicht laufen, wie gestern als Heizung, Internet und Türklingeln auf einmal ausgefallen sind. Ich gehe dann wirklich schnell an die Decke. Und auch in der Kommunikation mit meinen Freundinnen merke ich, dass uns alle diese Situation sehr belastet. Man reagiert doch hier und da empfindlicher auf vermeintliche Lappalien. Die Stimmung ist manchmal explosiv. Ich denke, das ist aber auch natürlich. Irgendwie haben wir alle Druck in uns, aber auch Sehnsüchte, wir fühlen uns unkomplett und manchmal einsam. Es ist einfach nicht unser Leben aktuell. Ich selbst versuche die meiste Zeit nicht darüber nachzudenken. Aber im tiefsten Inneren fehlen mir die Partys am Wochenende. Ich brauche dieses verdammte Ventil. Ausrasten, Feiern, Ficken!!!!

Dates kommen natürlich insgesamt auch viel zu kurz. Viele meine Liebhaber sehe ich kaum noch. Ich vermisse sie. Insgesamt ist meine sexuelle Aktivität so gering wie selten. Das ist einerseits okay, weil die Arbeit mich sehr einnimmt. Aber es fehlt mir eben auch.
Ich versuche immerhin noch remote meinen Sklaven zu erziehen. Die Beziehung zu meinem Dom liegt aktuell eher auf Eis. Ich schaffe es einfach nicht, das Spiel in meinen Alltag zu integrieren. Dafür sind andere Dinge gerade zu wichtig.

Und so zieht eine gewisse Abstinenz durch viele meiner Lebensbereiche. Das ist einerseits traurig, andererseits auch gut so. Ich denke sowieso, dass alles immer für irgendwas gut ist. Ich kann mich fokussieren. Das ist wichtig. Ich nutze die Einsamkeit zum Nachdenken und Verarbeiten. Dabei geht es viel um meine Kindheit, aber auch nochmal um meine Ehe. Die Trennung ist nun ziemlich genau drei Jahre her. Und da ich ein Datumsmensch bin (keine Ahnung, ob es dieses Wort gibt), werden zu solchen Anlässe immer viele Emotionen wach. Keine Angst, es geht mir gut. Aber die Gedanken und Erinnerungen suchen sich ihren Weg. So ist es immer. Meine Freundin sagte mal: Wenn man an Dinge denkt, dann lässt man sie gleichzeitig auch los. Ich glaube, sie hat recht. Es ist ein Prozess. Die Dinge werden zu Schatten und die Schatten werden blasser.

Mein Therapeut gab mir diese Woche ein Blatt. Da stehen haufenweise Sachen drauf, wie „Ich bin etwas Besonderes.“ Die soll man abhaken, wenn man zustimmt. Ich bin froh, dass ich bisher fast alles abgehakt habe. An Selbstbewusstsein fehlt es mir nicht. Eher an Selbstvertrauen und Erfahrung.
Ich arbeite aktuell ja auch wieder an meinem Schlafverhalten. Und auch, wenn ich bisher nicht gänzlich ohne Helfer schlafe, mache ich Fortschritte. Ich schlafe sogar manchmal durch. Ich versuche immer mit einem positiven Mantra einzuschlafen. Oft liefe ich lange wach und denke über alles Mögliche nach. Aber es ist lange nicht mehr so verzweifelt wie früher. Im Gegenteile, es ist eher sehr produktiv. Aber irgendwann muss man auch mal aufhören produktiv zu sein. Und ja, natürlich habe ich auch Angst. Und dann versuche ich einen Schlussstrich unter diesen Gedanken zu ziehen, indem ich mir positiv zurede. Es wird alles gut werden. Ich habe es bisher immer geschafft. Fehler sind keine Schande. Alles sowas… das ist echt gut und es hilft mir, entspannt einzuschlafen.

Also insgesamt ist das gerade für mich eine spannende Zeit mit vielen Entwicklungen, die total gut sind. Ich bin ja ohnehin so eine Natur, die sich schnell an Umstände anpasst. Insofern versuche ich die Zeit, so gut es geht zu nutzen, es wird auch alles wieder anders.

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