Wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann dass es sich lohnt, zu kämpfen. Mein Rezept: wenn du etwas willst, kämpfe solange, bis du es bekommst.
Okay, thats it. Beitrag Ende.
Na ok, so einfach ist es dann doch nicht. Und vor allem, gibt es ja verschiedene Arten von Kämpfen. Ich habe es schon sehr früh gelernt, was es heißt, zu kämpfen. Das ging schon in der Kindheit los. Gefühlt musste ich mir viele „Rechte“ lange und hart erarbeiten. Insofern haben meine Eltern mich geleert, zu kämpfen. Das war manchmal hart, aber es war auch eine Lektion fürs Leben. Es ging weiter in meinem Auslandsjahr, wo ich zunächst extrem unglücklich, gelangweilt und traurig war. Doch ich habe es durchgezogen. Ich habe meine eigenen Projekte auf die Beine gestellt und bin am Ende mit erhobenem Haupt und extrem tollen Erfahrungen da raus gegangen. (Falls das jemanden im Detail interessiert, lasst gerne einen Kommentar da, dann werde ich das mal in einem Beitrag vertiefen.)
Es ging weiter im Studium, wo ich gekäpft habe wie einen Löwin. Im Gegensatz zur Schulzeit, in der ich eher faul war, habe ich zum ersten Mal Ehrgeiz im Zusammenhang mit meiner Ausbildung entwickelt. Und so zog sich das durch. Das Praktikum in München, die Wohnung und die Stelle in Berlin. Es gab Rückschläge wegen korrupten Arbeitgebern, die mich zurück warfen. Meine Psyche machte mir immer wieder zu schaffen. Mein Weg war lange konfus und unorganisiert. Bis ich mein (aktuell letztes) Büro fand und dort die Stelle anfing. Nach einem holprigen Start und immer wieder Phasen, in denen ich nicht wusste, ob das meine Bestimmung ist, fand ich irgendwann gefallen an der Arbeit und steckte alles rein, um erfolgreich zu sein und weiter zu kommen. Ich bekam die Ausbildungsstelle und machte in zwei Jahren meinen Abschluss. Das alles neben der Vollzeitstelle, Trennungen und Hochzeitsvorbereitungen. Den meisten Stoff brachte ich mir selbst bei. Ich wollte nicht nur gut sein, ich wollte mehr als gut sein. Und das schaffte ich auch.
Auf Erfolge folgen Rückschläge. Die Scheidung und danach die Auflösung des Büros. Ich fragte mich jedes Mal, wie oft das Leben mich noch testen will. Doch auch davon habe ich mich erholt und bin nun stärker als je zuvor. Ich bin sogar dankbar, weil ich es eben nicht immer leicht hatte.
Aber was ist denn nun das Elli-Erfolgsrezept? Kämpfen um jeden Preis?! Sicher nicht.
Ich denke, wenn man um jeden Preis kämpft, kann man im Grunde nur verlieren. Es macht einen blind und unfokussiert. Wichtig ist, dass man Prioritäten setzt und gleichzeitig flexibel ist. Es kann immer etwas dazwischen kommen, auch wenn man den Weg noch so genau durchgeplant hat. Daher bin ich dazu übergegangen, trotz eines klaren Ziels, Optionen zu haben und ggf. auf Dinge zu verzichten, wenn mich das meinem Ziel ein Stück näher bringt. Private Erwatungen zu enttäuschen ist die eine Sache. Beruflich hat soetwas nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Daher bleibe ich bescheiden.
Ich bin ein großer Fan von Plänen. Pläne geben Sicherheit und geben eine grobe Fahrtrichtung. Aber auch hier muss man Flexibilität bewaren. Als ich begann, meine Selbstständigkeit zu planen, sah der Plan dem jetzigen Ergebnis nicht allzu ähnlich. Dinge verändern sich nun mal auf dem Weg. Und jetzt bin ich froh, wie sich alles gefügt hat.
Und dann muss man natürlich noch geduldig sein. In Geduld bin ich wirklich schlecht. Ich mag das gar nicht. Abwarten, nichts machen können, vielleicht enttäuscht werden. Aber auch das habe ich stückweise gelernt. Es bringt nichts, voreilige Panikreaktionen auszuleben. Lieber kurz innerhalten, nachdenken, umdenken, weitermachen.
Druck macht stärker. So ist es zumindes bei mir. Wie die meisten Menschen bin ich eigentlich ziemlich faul. Natürlich mache ich lieber schönere Dinge, als meine Steuererklärung. Das Ding ist, wenn es soweit ist und der Druck auch da ist, funktioniere ich umso besser. Als ich mich selbstständig machte, schob ich Sachen, die mir keinen Spaß machten immer wieder auf. Soetwas wie Krankenversicherung, Steuerberater etc. Ich wusste, irgendwann MUSS ich das angehen, also wartete ich bis zum letzten Drücker und kümmerte mich zunächst um alles andere. Und geschafft habe ich am Ende doch alles.
Ich denke, eine ganz wichtige Sache ist, erkennen wann es Zeit ist Dinge loszulassen bzw. aufzugeben. Denn Aufgeben heißt nicht, versagt zu haben oder schwach zu sein. Gewisse Dinge aufgeben und loslassen kann ein Zeichen von Stärke sein. Man macht Projekte vielleicht frei für andere. Man macht sich frei für anderes.
Auf der anderen Seite, kann es nicht schaden, auch mal einen langen Atem zu haben. Ich meine damit, nicht gleich aufzugeben, wenn es mal nicht so läuft, man mit jemandem nicht so gut klar kommt. Konflikte habe ich in meinem Job immer wieder. Aber ich merke sehr deutlich, wie ich Anfang des Jahres noch sehr unsicher damit unging und mittlerweile viel souveräner geworden bin. Meine Devise: durchhalten! Bisher hat sich am Ende fast immer gezeigt, dass es das wert war. Solltet ihr mal probieren.
All diese Strategien habe ich für mich entwickelt, weil sie mich besser durch das Leben bringen. Vermutlich sind andere auch so schlau. Aber eventuell hilft das hier auch dem ein oder anderen.
Vieles hiervon ist rein auf Ausbildung und Karriere bezogen. Was das Private angeht, bin auch ich noch am Üben. Aber es wird, weil beides nicht so weit entfernt liegt.
Für mich ist das die Road of Happyness. Das kann doch nur noch besser werden.
Und falls nun jemand Fragen hat, dürft ihr diese gern stellen.