Mein letztes Wochenende war verhältnismäßig unkinky. Eigentlich sollte ich Besuch von meinem smarten Amsterdamer bekommen. Leider hat ihn eine fiese Grippe erwischt, sodass wir es für vernünftiger hielten, das Treffen abzusagen. Ich fand es echt schade, freute mich aber auch ein bisschen, mal Zeit für mich zu haben. Die Arbeitswoche hatte mich ganz schön geschlaucht. Auf dem Programm stand also ausgiebig ausschlafen, zum Sport gehen und mit meiner besten Freundin durch Berlin schlendern, Aperol Sprizz trinken und die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen.
Am Samstagabend wollte ich mit Captain Fox in einen Club. Ein ganz normaler Club mit ganz gewöhnlichen, angezogenen Vanilla-Menschen (das Gegenteil von Kinky). Wir tankten in der WG ein bisschen vor. Captain Fox war natürlich horny wie (fast) immer, weshalb wir uns für ein kleines Nümmerchen in sein Schlafzimmer verzogen. Ich habe nach wie vor Orgasmusverbot, was er natürlich extrem provozierte. Er reizte mich bis aufs Messer und ich hatte echt zu tun, mich zusammenzureißen und nicht zu kommen. Ich muss aber sagen, dass dieses kleine Spielchen mit dem Feuer überaus spannend war. Ich schaffte es dann tatsächlich, mit aller Willensstärke, nicht zu kommen.
Nach diesem kleinen Stelldichein machten wir uns auf den Weg. Im Club liefen 80er, 90er und alles mögliche an trashiger, tanzbarer Musik. Ich freute mich auf den Abend, endlich mal wieder ungezwungen tanzen. Und das taten wir auch fast ohne Pause. Offiziell war an dem Abend auch Single-Party. Wobei ich nicht unbedingt darauf aus war, jemanden abzuschleppen. Captain Fox hätte sehr gern ein weiteres Mädchen für einen Dreier gefunden. Ich war dieser Idee nicht abgeneigt, aber Mädels in einem normalen Club zu akquirieren ist alles andere als einfach. Wir hatten uns unterdessen mit einer Jungstruppe ganz gut verstanden und immer mal wieder zusammen getanzt. Allgemein empfand ich den Abend als extrem entspannt. Mal waren wir beide zusammen, dann wieder getrennt unterwegs. Es war auch ein Club, in dem nichts weiter dramatisches passieren konnte und mein Pegel hielt sich auch bei einem erträglichen Maß.
Einer der Jungs weckte mein Interesse besonders. Ich wäre auch hier einem Dreier nicht abgeneigt gewesen. Aber Captain Fox lehnte ab. Er interessierte sich für eine blonde Schönheit. Und während er versuchte, den Kontakt herzustellen, widmete ich mich dem netten Typen aus der Jungsclique. Wir tanzen ausgelassen, gingen gemeinsam rauchen und irgendwann küsste er mich. Dann verloren wir uns, fanden wieder zusammen und das Knistern wurde stärker. Die Küsse wurden mehr und während er mich küsste, spürte ich seinen zärtlichen aber doch auch festen Griff um meine Hüften und auf meinem Rücken. Das machte mich an. Ich stellte mir vor, wie er mich beim Sex anfassen würde und wurde dann auch ziemlich horny.
Captain Fox hatte ich zuletzt mit der Blonden im Schlepptau gesehen und dann aus den Augen verloren. Gegen halb fünf war ich der Meinung, die beiden wären zusammen verschwunden. Deshalb fragte ich meine Eroberung, ob er noch mit zu mir kommen wolle. Immerhin war meine Wohnung in Laufweite. Er willigte ein und wir machten uns auf den Weg. Es war klar, was kommen sollte. Und was ich dann erlebte, hat ich so schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehabt. Blümchensex vom Allerfeinsten. Normalerweise ist das ja wirklich nicht mein Ding, aber er war so zärtlich und so behutsam, als wäre ich ein zerbrechlicher Gegenstand. Er kümmerte sich so ausführlich um mich und ich genoss die Leidenschaft. Er fühlte sich gut an.
Es hat sich auch mal wieder bestätigt, dass auf meinen Kusssensor absolut Verlass ist. Denn schon beim Küssen stellte ich fest, dass wir beide unglaublich gut harmonierten. Ich denke, dass ich ihn sonst auch nicht mitgenommen hätte.
Jede Berührung war wie ein leichter Schauer auf meiner Haut. Und seine Zunge konnte er nicht nur beim Küssen optimal einsetzen. Wann hat man so etwas schon mal mit einem One Night Stand?! Und auch als er in mich eindrang, langsam, vorsichtig und mich komplett ausfüllte, erbebte ich unter einem Schauer. Er bewegte sich langsam, zwischendurch mal wieder schneller. Ich genoss jeden einzelnen Stoß, jede Bewegung, immer kurz davor, zu explodieren. Leider kam er dann für meine Begriffe doch etwas früh. Aber ich freute mich, dass es ihm offensichtlich ebenso viel Lust bereitet hatte wie mir. Und immerhin ich habe meine Auflage, nicht zu kommen nicht verletzt. Horny war ich hinterher umso mehr.
Wir beschlossen, dass wir den Rest der Nacht getrennt verbringen würden. Immerhin war es auch schon morgens um sechs und es wurde langsam hell. Ich sagte ihm noch, wie mein Blog heißt und wir verabschiedeten uns. Nummern haben wir nicht getauscht. Irgendwie merkwürdig, aber muss ja auch nicht sein. Vielleicht laufen wir uns ja irgendwann noch einmal zufällig über den Weg. Und ansonsten bleibt es wunderbar blumiger One Night Stand, den ich in guter Erinnerung behalte.