Neue Männer fallen grad wie Regetropfen beim Gewitter in mein Leben. Aber ich finde das super so. Denn jeder der meine Aufmerksamkeit mehr als fünf Minuten bekommt, verdient diese auch. Jedes Kennenlernen beginnt bei mir immer mit ausführlicher Konversation. Und da stelle ich schnell fest, wer zu mir passt und wer nicht.
Heute geht es um den SM-Boy, den ich ja nun schon auf diversen Partys getroffen habe. Vor zwei Wochen schien da so ein Funke übergesprungen zu sein. Vor einer Woche dann endlich Konversation und Sex, von dem ich leider irgendwie nur noch wenige Erinnerungen habe. Zumindest war ich mir sehr sicher, dass es unglaublich gut war. In den Tagen danach tauschten wir uns ständig aus über alles mögliche. Natürlich ging es viel um Sex und Vorlieben. Ich mochte ihn, er war irgendwie süß und gleichzeitig strahlte er ein großartiges Selbstbewusstsein aus und war zudem unglaublich dominant. Ich mochte seinen durchdringenden Blick und seinen Style. Insgesamt machte dieser Typ mich echt wuschig. Wir kommunizierten ganz offen und es war klar, dass wir beide unser tete a tete auf der Party sehr genossen hatten und da ganz schön viel Lust auf mehr war.
Er wollte mir zeigen, was er noch so an Spielzeugen hat und ich wollte von seiner Erfahrungen im Sado Maso Bereich noch viel mehr wissen. Und natürlich wollten wir einfach nur geilen ungehemmten Sex. Ich hatte ihn ja schon bei einer Party beim Spielen beobachtet (so nennt man die Aktivitäten in der Kinky-Szene, bei denen es nicht vornehmlich um Sex, sondern viel mehr um Reiz, Bedürfnisbefriedigung, sexuelles Anstacheln je nach Fetisch etc. geht).
Wir verabredeten uns also für den Donnerstag und vertrieben uns bis dahin die Zeit mit Texten und Bilder schicken, womit wir uns beide ganz schön horny machten. Dieser Mann faszinierte mich. Ich genoss es, die Lust schon Tage vorher zu spüren und ich vertraute ihm.
Am Tag des Dates war ich dann doch ein wenig aufgeregt. Und, als ob das nicht schon genug war, bekam ich auch noch meine Tage. Was ist denn bitte los mit meinem Körper? Erst lässt er sich ewig Zeit und dann so ein Timing, danke auch.
Ich sagte es ihm und er empfahl, ich solle mir Soft-Tampons besorgen. Sowas hatte ich noch nie benutzt, aber ich wollte es versuchen. (Und das ist wirklich ein echt guter Tipp, wenn man zu solchen Anlässen überrascht wird. Ich merkte davon nichts, es blieb alles sauber, nur war ich ein bisschen weniger empfindlich als sonst.)
Ich war dadurch dann im Vorhinein nur noch mehr aufgeregt. Wenn ich meine Tage habe, bin ich oft sehr kritisch mit mir und fühle mich unwohl. Auch das teilte ich ihm mit und er reagierte extrem verständnisvoll. Sagte, ich solle mir keine Gedanken machen und dass wir alles ganz entspannt angehen und wenn es an dem Abend nicht passen sollte, wäre das auch vollkommen okay. Ich war erleichtert. Seine Worte bewirkten tatsächlich, dass ich mich ein wenig mehr entspannte.
Als ich bei ihm ankam, machten wir es uns auf der Couch gemütlich. Wir quatschen über Beziehungen, über das Kinky-Leben, über Sex…. Ich lag in seinem Arm und fühlte mich sicher. Zudem hatte er extra Wein besorgt, obwohl er selbst nicht trinkt, der mich zusätzlich entspannte. Und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis er mich ins Schlafzimmer geleitete, mich energisch gegen de Wand presste, mich küsste und mir Stück für Stück die Klamotten vom Leib schälte. Auch bei mir stand der Schalter auf Lust und alle Zurückhaltung war vergessen. Als würden wir uns ewig kennen.
Der Sex war unglaublich, wild, lustvoll und ein wenig schmerzhaft… ein kleiner Vorgeschmack. Er hatte ein großes stabiles Himmelbett, an dessen langer Seite eine Spiegelwand war, in der man sich beim Sex beoabachten könnte. Das fand ich richtig geil. Ich gefiel mir und ich mochte es, uns beiden dabei zuzusehen.
Am Kopfende hing eine beträchtliche Auswahl an Peitschen, Floggern und weiteren Spielzeugen. Im Regal lagen Dildos und Vibratoren, von denen er auch einige an mir ausprobierte und die mich fast an den Rande des Wahnsinns trieben. Und dann auch noch, wie er es mit mir trieb….
Was nach dem Sex folgte, hatte ich bisher immer nur ansatzweise ausprobiert. Meine einzige ernsthafte und wenn man so sagen kann „professionelle“ Sado Maso Session hatte ich mit Captain-Fox. Wobei wir da auch lediglich ein bisschen rumprobierten.
Mein SM-Boy beherrschte diverse Techniken. Wir hatten zuvor über das Ampelsystem gesprochen. Grün heißt, alles okay, gelb, okay, aber nicht mehr und rot heißt sofortiger Stopp.
Bisher hatte bei solchen Spielchen noch niemand meine Schmerzgrenze erreicht. Und an dem Abend habe ich auch verstanden, dass es darum auch gar nicht unbedingt geht. Nachdem er meine Rückseite nach allen Regeln der Kunst bearbeitet hatte und ich einige male „gelb“ gesagt hatte, fragte er, ob ich im Space gewesen sei. Ich hatte keine Ahnung, wovon er sprach. Er erklärte, dass man, wenn man lange genug dran bleibe und den Schmerz aushalte, tief atme und sich entspanne in eine Art Trance-Zustand kommen könne. Und plötzlich verstand ich es.
Im Folgenden bearbeitete er die Innenseite meiner Oberschenkel mit festen Griffen. Eine Art Schmerz, den ich eigentlich überhaupt nicht mag. Aber er kannte kein Erbarmen und ich versuchte umzusetzen, was er mir gesagt hatte. Und ich merkte, wie es funktionierte. Diesen Space erreichte ich zwar nicht, aber ich war plötzlich unglaublich entspannt. Und sah diese ganze „Schmerz-Sache“ plötzlich mit komplett anderen Augen. Ich verstand plötzlich den Sinn oder besser gesagt einen weiteren Sinn dahinter und fand es dadurch gleich noch besser. Irgendwie beinahe ein bisschen spirituell.
Abschließend gab es noch eine weitere Runde Sex mit zahlreichen wundervollen Orgasmen. Zudem widmete er sich unglaublich einfühlsam meinem Hinterteil, an das ich bisher aufgrund eher schlechter Erfahrungen nur ungern jemanden heran gelassen habe. Eventuell komme ich irgendwann tatsächlich noch da hin, auch diese Sache genießen zu können.
Ich war am Ende unglaublich froh, dass ich meine Aufregung überwinden konnte und mich auf dieses sehr intensive Erlebnis einlassen konnte. Richtig und nicht stümperhaft oder halbherzig. Und das Vertrauen, welches ich ihm schenken konnte, trug positiv dazu bei, dass ich mich fallen lassen konnte. Er hielt mich, er war da und trotz dieser doch recht brutalen Spielart, hatte es beinahe etwas zärtliches, beschützendes.
Ein Gedanke zu “Die Session”