Nein, im Moment dreht sich in meinem Leben nicht nur alles um meine derzeitige Job-Situation. (Die hat – nebenbei bemerkt – auch langsam ein bisschen an Dramatik verloren). Meine freie Zeit nutze ich ausgiebig und intensiv für die schönen Dinge des Lebens. Und ja, diesmal ist tatsächlich ganz explizit Sex gemeint.
Über den Mitbewohner, den ich hiermit offiziell in Captain Fox umtaufe, bin ich seit kurzem Teil einer Kinky-Community. Bisher habe ich die Chats nur am Rande mitverfolgt. Haufenweise unterschiedliche Leute, Namen ohne Gesichter, Gesichter ohne Personen. Alles sehr anstrengend. Die Themen waren eher belanglos, oder für mich zu insidermäßig. Als es jedoch letzte Woche um einen Bondage-Workshop ging, wurde ich hellhörig und trat der Gruppe zu dieser Veranstaltung bei. Der Kurs soll privat stattfinden und der Gastgeber wohnt auch noch nebenan. Ich dachte, das wäre sicher eine gute Möglichkeit, um in mehr oder entspannter Atmosphäre und abgestecktem Rahmen ein paar Leute kennen zu lernen. Da sowohl der Architekt, als auch Captain Fox bereits mit Damen verabredet waren, entschied ich mich für einen anderen Termin und bot die Zusammenarbeit jemandem an, der ebenfalls noch keinen Partner hatte. Ehrlich gesagt freue ich mich unglaublich auf diesen Abend, weil mich das Thema schon lange reizt und ich bisher in der Richtung viel zu wenig aktiv war. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist.
Mein Bondage-Partner – D – schrieb mir auch direkt eine private Nachricht und wir telefonierten kurz. Er wollte ein bisschen was über mich und meine Erfahrungen wissen und schien selbst schon ein alter Hase in der Szene zu sein. Er behauptete zumindest, noch viel krasser drauf zu sein als Captain Fox. Wie ich später feststellen durfte, sind die beiden sich gar nicht so unähnlich. Ihn schien es jedenfalls zu reizen, mich ein bisschen an die Hand nehmen zu können und er lud mich auf eine private Kinky-Party am nächsten Wochenende ein. Ich zögerte und bat um Bedenkzeit. Ich war nervös. Wieder so eine Sache, die ich gern machen wollte, die mich neugierig machte, aber gleichzeitig auch extrem verunsicherte.
Wir verabredeten uns spontan für den nächsten Abend, um uns ein bisschen kennen zu lernen. Wir quatschten also über dies und das, tranken ein wenig Wein und waren uns auch irgendwie sympatisch. Kurzer Kuss-Test – Okay, Zusage!
Es fühlte sich richtig und gut an und trotz Aufregung freute ich mich auf den Abend. Er versprach, auf mich aufzupassen und dafür zu sorgen, dass es mir gut ginge. Das gab mir Sicherheit. „Alles kann, nichts muss“ wiederholte ich mein kleines Mantra.
Nachdem ich mich an dem Abend dann endlich für ein Outfit entschieden hatte, fuhr ich zu ihm und wir machten uns gemeinsam auf den Weg zur Party. Neben dem Gastgeber und einem Pärchen waren wir die ersten. Auch, wenn ich zunächst etwas zurückhaltend war, fühlte ich mich wohl. Wir tranken die ersten Drinks, die Wohnung füllte sich und die Stimmung wurde lockerer. Einige Gesichter kannte ich sogar von anderen Partys. Bis dahin unterschied sich die Party nicht wirklich von anderen. Es wurde getrunken, belanglos erzählt, Chipstüten wurden geöffnet und der Balkon platzte aus allen Nähten, weil plötzlich alle nur noch draußen sein wollten. Ein Pärchen machte schließlich den Anfang und verschwand auf das Bett im Schlafzimmer, welches man vom Balkon aus sehen konnte.
Ab dem Moment wurde die Stimmung deutlich enthemmter, es wurde mehr gestreichelt und gekuschelt und im Wohnzimmer wurde eine Sado-Maso-Session vorbereitet.
Ich hielt mich am Rand, ich war etwas nervös und unsicher, wusste nicht, ob ich das alles will oder eher lieber weglaufen würde. Ich sah also nur zu und es gefiel mir, es machte mich an. Der Typ neben mir, der zuvor schon ein Gespräch hatte anfangen wollen, fragte mich, ob ich mir das auch vorstellen könne. Konnte ich.
Nach dieser Info fackelte er auch nicht lange. Wir knutschten, er drückte mich mit der Brust gegen die Wand, zog mir mein Kleid aus und fing an meinen Hintern mit einigen kräftigen Schlägen zu bearbeiten. Meine Lust war entfesselt. Wir suchten uns einen freien Platz auf der Spielwiese, wo sich weitere Männer zu uns gesellten. Neben uns wurde auch schon heftig gevögelt. Flogger und Peitschen wurden ausgepackt, ich genoss es und konnte endlich loslassen. Ich fühlte mich begehrt und sexy. D wich dabei die ganze Zeit nicht von meiner Seite und sorgte dafür, dass die Jungs aufpassten, mich nicht zu überfordern. Ich kam schließlich so heftig, dass ich das ganze Bett unter Wasser setzte. Hups…aber naja, dafür war ich ja schon bekannt.
Danach brauchte ich dringend ein Pause. Wir gingen Duschen und setzten uns auf den Balkon. Ich fühlte mich befriedigt und gleichzeitig komplett überreizt. Nochmal ein Moment, wo ich die Party gern verlassen hätte, um allein zu sein. Ich bleib, kommunizierte aber deutlich, dass ich Ruhe brauchte.
Auf dem Balkon saßen mittlerweile alle auf dem Boden, zwischen Decken und Kissen und man konnte kaum noch unterscheiden, welche Gliedmaßen zu wem gehörten. Es wurde gestreichelt und gekuschelt. Und wieder entwickelte sich so eine Gruppendynamik. Hier und da wurde heftiger gefummelt, der Funke sprang über und schon waren alle wieder dabei – auch ich. Wow…
Danach brauchte ich wieder Ruhe und viel Wasser. Unglaublich, wie sehr mich das alles erregte. Ich kam immer wieder mit unterschiedlichen Leuten ins Gespräch. Es war lustig, interessant und jeder schien auf seine Art und Weise auf seine Kosten zu kommen. Nackt sein, war das normalste der Welt und jeder gestaltete den Abend auf seine für sich angenehmste Weise.
Warum auch immer war ich zwischenzeitlich irgendwie echt verkopft. Einer der Typen wollte mich auf dem Balkon ein weiteres Mal verführen. Ich war auch echt geil, zierte mich aber. Vielleicht regte ihn das nur noch mehr an. Wir legten uns in die Kissen und kuschelten ein bisschen mit einer baltischen Schönheit. Später kam ein weiterer Mann dazu und aus belanglosem Smalltalk wurde bald wieder eine heiße Sex-Szene. Mein Partner war ein richtiger Dom, der mich Dirty-Talk so ordentlich anheizte und mir anschließend mit einer weiteren Session auf den Hintern so richtig den Rest gab.
Spätestens jetzt war ich wirklich erschöpft aber glücklich.
Die Verabschiedung war herzlich und viele wollten gern mit mir in Kontakt bleiben. Der Abend war großartig, aufregend, sexy, kinky. Das Eis ist gebrochen. Ich freue mich schon auf viele weitere dieser Art.
Ein Gedanke zu “Dirty shit…”