Home for Christmas

Die Weihnachtsfeiertage habe ich im beschaulichen Vogtland bei meinen Eltern und meinem Bruder verbracht. Ein wenig Ruhe abseits des hektischen Berlins und außerhalb meiner eigenen vier Wände hat mir gut getan. Ich mag es, dass es in meiner Familie so gut wie keine Verpflichtungen gibt an Weihnachten. Dass wir kein typisches riesiges Weihnachtsessen haben und auch keinen Zeitplan oder sonst große Pläne. Es passiert alles halbwegs spontan und jeder ist frei, zu tun, was ihm gerade passt.

Ich muss sagen, dass mich am heiligen Abend tatsächlich ein wenig die Depristimmung erfasst hat. Ich kann gar nicht genau sagen wieso. Aber genau deswegen war es vielleicht gut, dass ich diese Stimmung in dem Moment so gelassen habe, wie sie war. Sie ging dann auch von ganz allein wieder vorbei. Ob ich an ihn gedacht habe? Ja, sowohl an meinen (Ex-) Mann, als auch an den Koch. Immerhin spielten beide in diesem Jahr eine wichtige Rolle in meinem Leben, wenn auch nicht nur positiv. Dennoch habe ich dem Impuls widerstanden, ihnen zu schreiben. Was hätte ich denn auch großartig sagen sollen? Ich habe stattdessen all denen geschrieben, die nach wie vor treu an meiner Seite sind und Liebe mit mir teilen.

Am selben Abend bin ich mit meinem Bruder und seinen Kumpels noch in einen nahe gelegenen Club gegangen, wo sich die komplette Jugend der Kleinstadt versammelt hatte. Und ich habe auch einige alte Gesichter aus meiner Schulzeit wieder erkannt. Manchmal bin ich dennoch froh, dass mich von damals kaum noch einer (er)kennt. Freunde habe ich hier so gut wie keine mehr, bzw. bin ich mehr und mehr in den Freundeskreis meines Bruders integriert und fühle mich da auch immer sehr wohl und willkommen, wenn ich da bin. Und so haben wir bis in die frühen Morgenstunden getanzt und ich ließ mich schließlich (da mein Bruder schon früher das Handtuch geworfen hatte) von einem der Kumpel nach Hause bringen. Sehr nett von ihm…

Am ersten Feiertag fuhren wir ins Erzgebirge zum Rest der Familie, spielten im Familienquartett Weihnachtslieder im Regen und verbrachten den Rest des Nachmittags im Haus meiner Großeltern bei Kuchen und dem ein oder anderen Getränk. Ich hatte endlich mal wieder Zeit, ausführlich mit meiner Cousine zu quatschen und ihre kleine Tochter mal wieder zu sehen. Witzig, wie schnell der Nachmittag verging. Als Kind kam mir dieser Tag immer unglaublich lang vor. Ich versuchte währenddessen, den weihnachtlichen Kater der vergangenen Nacht zu besiegen. Doch am Abend musste ich mich geschlagen geben und fiel nur noch ins Bett. Komischer Weise war die Nacht alles andere als erholsam. Albträume plagten mich und am nächsten Morgen war ich ziemlich zerknautscht.

Gestern habe ich mich dann nach sechs Jahren mal wieder auf die Ski getraut. Im Mittelgebirge hat es tatsächlich etwas geschneit und wir haben ein kleines Skigebiet, wo man auch mal spontan zwei Stunden die Piste runter sausen kann. Mein Bruder arbeitet dort als Skilehrer und so bekam ich eine kleine Privatstunde zum Wiedereinstieg. Ich schaffte es tatsächlich ohne einen Sturz und merkte schnell, wie sehr es mir gefehlt hat, auf den Brettern zu stehen.

So sehr ich die Zeit hier liebe und schätze, freue ich mich jetzt schon wieder auf Berlin, etwas weniger Essen, ein bisschen mehr Sport und vor allem meine eigenen vier Wände. Die restlichen Urlaubstage will ich versuchen, noch ein bisschen runter zu kommen, ein paar Sachen für mich verarbeiten. Und es steht ja auch noch einiges an. Heute Abend ist hier im Ort noch unser Abi Absolvententreffen. 10 Jahre ist es her und ich bin sehr gespannt, wie es wird. Aber dazu in einem anderen Beitrag dann ausführlich mehr. Am Ende dieser Woche besucht mich mein Bruder mit zwei Freunden in Berlin und wir werden ein bisschen Kreuzberg unsicher machen und auf ein Punkkonzert gehen. Und dann ist da ja auch noch Silvester… Was ich da mache? Bisher habe ich noch nicht wirklich einen Plan. Aber das kennt man ja. Ich bin mir auch bisher nicht sicher, wonach mir so ist. Aber das lasse ich mal auf mich zukommen… Eins nach dem anderen.

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