Die besinnlichste Zeit des Jahres Jahres hat begonnen. Ich bin ein großer Freund von Weihnachten. Ich liebe all die Lichter, das Leuchten, den Duft von Tannen, Lebkuchen und Räucherkerzen. Ich mag die Stille, die kleinen Geheimnisse, mag es, mit Glühwein auf der Couch Weihnachtsfilme sehen, Besuche auf dem Weihnachtsmarkt und und und…
Jedes Jahr freue ich mich auf diese Zeit. Vor allem, weil man damit das Jahr so schön und friedlich ausklingen lässt. Auch dieses Jahr freue ich mich, dass es endlich zu Ende geht. All das Chaos, all die Wunden und Enttäuschungen kann ich endlich hinter mir lassen. Und gleichzeitig kann ich zurück blicken auf ein Jahr voller toller neuer Menschen, neuer Erfahrungen und viel Freiheit.
Dieses Jahr ist alles anders. Vier Weihnachtsfeste habe ich mit meinem Ex verbracht. Er liebte es ebenso wie ich. Und wir konnten all diese schönen Dinge teilen. Umso einsamer fühle ich mich im Moment. Ich sitze allein auf der Couch in meinem duftenden Wohnzimmer und trinke allein Glühwein und sehe allein Weihnachtsfilme.
Nicht jeder mag Weihnachten und irgendwie sind alle trotz der besinnlichen Zeit im Stress. Jeder hat Termine und Verpflichtungen, sodass es einfach nicht klappen mag, diese Momente mit irgendwem zu teilen. Und das macht mich traurig. Zudem bin ich selbst irgendwie hin und her gerissen… Will ich lieber allein sein? Vielleicht will ich es nicht, muss es aber. Gestern Abend haben mich die Geister wieder mal heimgesucht. So schmerzhaft mir diese Momente vorkommen mögen, so befreiend war es gleichzeitig. Ich habe geweint. Habe all den Schmerz in viele Tränen gepackt und ihn raus gelassen. Das Schöne war, ich war nicht allein. Meine liebsten Freundinnen waren da und haben mir die Hand gehalten und so viel Verständnis gezeigt. Und ich weiß, ich bin nicht allein. Freunde – wahre Freunde – sind da und sie sind eine Konstante in meinem Leben. Und genau darauf kommt es an. Liebe kommt und geht, Freunde bleiben.
Der Koch und ich reden nicht… Vermutlich ist diese Sache ohnehin längst vorbei, die Differenzen zu groß… Allerdings ist er auch eher der Grinch, als ein Weihnachtsfreund. Insofern wäre es mir sicher auch nicht die beste Gesellschaft.
Ich versuche, all das auszuhalten. Ich versuche stark zu sein. Ich muss diese Zeit nutzen. Einsamkeit ist nichts, wovor ich Angst haben muss. Im Gegenteil. Einsamkeit kann ein guter Freund sein, den man herein bitten sollte. Ich versuche einen Plan zu machen, weil ich nächstes Jahr so vieles ändern will. Ich will nicht mehr traurig sein über die Vergangenheit. Ich will wieder voll durch starten und Energie haben für alle Aufgaben, die das Leben mir gibt. Jetzt gilt es, weiter zu machen und es gut zu machen. Die Akkus müssen geladen werden. Die Welt und die Abenteuer warten auf mich. Und ich will bereit und offen sein, wenn sie mir begegnen.